
N.S. Heute: Hallo Alex, hallo Olli! Wir wollen mit Euch heute über das Projekt „Harz verteidigen“ sprechen. Was können wir uns darunter denn genau vorstellen?
Alex: Generell ist es ein Projekt, das zunächst einmal Nachrichten aus dem Harz bündeln soll. Bislang gab es keine Informationsplattform aus der Harzregion, die über nationale Aktionen und Themen berichtet hat. Deshalb kam die Idee auf, man könnte eine solche Plattform ins Leben rufen, zunächst in Form eines Telegram-Kanals, und als Namen kamen wir auf „Harz verteidigen“. Es ist also kein fester Zusammenschluss, sondern ein Infokanal und ein Sprachrohr für die aktivistischen Gruppen aus der Region, wo dann über nationale Aktivitäten berichtet wird.
N.S. Heute: Was sind das für Aktivitäten?
Olli: Zum Beispiel Wanderungen oder die Teilnahme an Demonstrationen. Wir konnten über den Kanal zum Beispiel dafür sorgen, dass wir mit vielen Leuten aus der Region zum Gedenkmarsch in Dresden gefahren sind. Wir haben hier in der Ecke ein Riesenpotential, das bereits bei 100 Leuten hier aus dem Umkreis liegt. Nur haben wir bei uns, wie in vielen anderen Regionen auch, das Problem, dass sich manche Gruppierungen untereinander nicht mögen oder denken, sie wären besser als die anderen. Aber wir können einen Beitrag dazu leisten, dieses Potential zu bündeln…
Alex: …und das Bündeln ist uns gelungen mit „Harz verteidigen“, womit wir gerade auch die Jugend anziehen. Wir machen auch Musikabende, Rechtsschulungen, Vortragsveranstaltungen, Heldengedenken und wir gehen zu den Montagsdemonstrationen in Halberstadt.
N.S. Heute: Warum gehen viele Rechte denn so gerne wandern? Es gab zu dem Thema ja auch schon einige Medienberichte, dass Wandern irgendwie auch „rechts“ sei.
Alex: Das Wandern soll sehr befreiend sein – hab ich mir sagen lassen, ich selbst bin nicht so der Wandertyp. Aber wir waren jetzt auch schon ein paar Mal zusammen wandern, gerade hier im Harz kann man ja sehr schöne Wanderungen unternehmen. Es ist schön und beruhigend, einfach mal los, raus von dem ganzen Dreck in den Städten, mal an die frische Luft zu kommen, den Kopf freizukriegen. Das hat nicht unbedingt etwas mit „rechts“ zu tun, sondern einfach mit einem gesunden Körper und gesundem Verstand.


N.S. Heute: Worum geht es bei den von Euch unterstützten Montagsdemonstrationen in Halberstadt? Ist es immer dasselbe das Thema, oder wird das Demo-Motto auch mal angepasst, je nachdem was gerade aktuell ist?
Olli: Mittlerweile hat es sich gewandelt, sodass es dort viel um Remigration geht. Am Anfang war es ja wirklich erstmal nur das Corona-Thema, jetzt ist eher die Forderung nach Remigration.
Alex: Insbesondere seit dem Terroranschlag von Magdeburg, was ja nicht weit entfernt von Halberstadt ist, gibt es auf der Demo ganz klare Forderungen nach Remigration. Ich sage mal, die Leute entwickeln sich weiter. Das soll jetzt gar nicht negativ gemeint sein, denn vieles ist ja erst aus den Corona-Protesten heraus entstanden. Wir sind teilweise seit 25, 30 Jahren politisch aktiv, wir wissen genau was in unserem Land passiert, aber manche wissen es eben erst seit wenigen Jahren.
Wir greifen oft aktuelle Themen auf und machen dann auch mobil. Als es zum Beispiel um Remigration ging, haben wir einen eigenen Aufruf zur Montagsdemo gemacht, und dann kommen die Leute auch. Oder als es gegen linken Terror und staatlich finanzierten Linksextremismus ging.
Dazu kommen dann die „normalen“ Montagsdemonstranten, die sich unseren Forderungen anschließen und unsere Transparente gut finden, die nehmen unsere Themen dann also auf und reden darüber. Die Entwicklung hier in der Region ist schon sehr positiv. Die sagen auch nicht, dass wir die Montagsdemo vereinnahmen würden, das wollen wir ja auch nicht, sondern wir wollen eigene Akzente setzen und gemeinsam auf Themen aufmerksam machen.
N.S. Heute: Gehören die Veranstalter also eher zum Querdenker-Spektrum, das zu Corona-Zeiten entstanden ist, oder wie kann man die politisch einordnen?
Alex: Ja, die sind damals mit den Corona-Protesten gestartet. Zu dieser Zeit gab es eine nationale Gruppe namens „Harzrevolte“, die die Proteste auch von Anfang an unterstützt hat. Zum Teil waren an der Organisation auch AfD-Mitglieder beteiligt, aber mittlerweile machen es Privatpersonen, die keiner Partei angehören und die das weiterhin durchziehen. Halberstadt gehört zu den ganz wenigen Städten, wo seit vier Jahren wirklich jeden Montag demonstriert wird, und es sind immer noch etwa 150-200 Leute.
N.S. Heute: Wie kann man das Spektrum der Teilnehmer denn so einschätzen?
Alex: Wirklich ein totaler Querschnitt, unzufriedene „Normalbürger“, der AfD’ler der dort mit seiner AfD-Fahne erscheint, Leute aus der Friedensbewegung die mit der „Peace“-Flagge auflaufen, bis hin zu organisierten Nationalisten.

N.S. Heute: Spiegel-TV hat vor einiger Zeit in einem Propaganda-Beitrag behauptet, Nationalisten aus dem Westen Deutschlands wären nach Halberstadt gezogen, um dort einen neuen „Nazi-Kiez“ aufzubauen. War das eine gezielte Abwanderung nach Mitteldeutschland mit dem Ziel des dortigen Strukturaufbaus?
Alex: Nein, es war tatsächlich absoluter Zufall, dass es sich so entwickelt hat. Das müssten die Staatsorgane eigentlich auch wissen, trotzdem behaupten sie etwas anderes, und die Medien übernehmen die Falschinformationen dann natürlich gerne. In Wirklichkeit war es einfach so, dass einige politisch aktive Leute aus privaten oder beruflichen Gründen in den Raum Halberstadt gezogen sind und jetzt zusammen mit den politisch Aktiven vor Ort agieren, die es ja vorher schon gegeben hat.
N.S. Heute: Also nochmal in aller Deutlichkeit für die Mainstream-Medien zum Mitschreiben: Es ist also niemand mit der Ambition weggezogen, Dortmund oder andere westdeutsche Städte zu verlassen, um woanders etwas aufzubauen?
Alex: Nein, definitiv nicht, und das wäre ja auch totaler Schwachsinn. Das würde gar nicht funktionieren, dass jemand, der politisch aktiv ist, irgendwo hinzieht und dann einfach so etwas aufbauen kann, das ist meiner Meinung nach ein Trugschluss. Wenn ich irgendwo hinziehe, kann ich mich natürlich mit den Leuten vernetzen, die schon vor Ort sind, und dann kann man gemeinsam stärker werden. Aber ich kann nicht irgendwo hinziehen, wo ich noch gar keinen kenne, und dann sagen „So, jetzt gehen wir alle auf die Straße!“, die würden mich dann erstmal komisch angucken, weil ich mit denen ja noch gar nicht vernetzt bin.
Olli: Ich war ja noch nie so stark in der Öffentlichkeit vertreten wie Alex. Als ich vor 18 Jahren hier in die Region gezogen bin, hat das die Behörden natürlich interessiert, aber es gab keinen Aufschrei in den Medien oder bei den Bürgern vor Ort. Dass da plötzlich ein Veranstalter von Rechtsrock-Konzerten in die Nachbarschaft gezogen ist, hat hier keinen Menschen interessiert.
Alex: Es ist ja auch geisteskrank, wie die Medien das so hochgepusht haben. Doch jedenfalls war es witzig, dass nach den Medienberichten noch mehr an Schwung reinkam. Denn jetzt wusste jeder, wo man diejenigen trifft, die hergezogen sind, nämlich montags bei der Demo in Halberstadt. Da kamen dann irgendwelche Jugendlichen zu den Montagsdemos und haben gesagt „Hey, Ihr seid doch die von Spiegel-TV!“ Die Medien haben also das genaue Gegenteil erreicht, jetzt hatten nämlich noch viel mehr Leute Bock auf politische Aktionen.
N.S. Heute: Das Gleiche sagte uns übrigens auch der bekannte Aktivist Finley von der „Elblandrevolte“ aus Dresden. Nach dem Hetzbeitrag von Spiegel-TV, wo es um die Anti-CSD-Demos ging, hatten die Kameraden mehrere hundert (!) Interessenten-Anfragen. Die Lügenmedien erreichen mit ihrer Propaganda also nicht das, was sie damit bezwecken, sondern tatsächlich das genaue Gegenteil.
Warum eignet sich denn gerade der Harz so gut für den nationalen Strukturaufbau?
Olli: Man muss auch hier in der Harzregion etwas unterscheiden. Im Westharz, der zu Niedersachsen gehört, gibt es zwar auch einige kleine Grüppchen, aber da gibt es noch nicht so ein Potential wie im Ostharz. Im Ostharz gibt es noch nicht so einen Überfluss an Ausländern. Die Jugend hier bekommt das jetzt erstmal so richtig mit, Halberstadt ist natürlich auch durch die ZAST [Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber – Anm. d. Red.] geprägt, weshalb es dort vergleichsweise viele Asylanten gibt.
Alex: Man muss auch sagen, dass es vor allem im Ostharz stabile Truppen gibt und viele deutsche Jugendliche, die keinen Bock auf diesen ganzen woken Scheiß und die Verweichlichung haben. Die sehen dann in Wernigerode oder in Quedlinburg den CSD und haben da keinen Bock drauf. In Halberstadt gibt es so etwas erst gar nicht, weil die da keinen Sinn drin sehen. Oder wenn hier ein „Demokratie-Fest“ mit „Vielfalt“, Regenbloggenflaggen usw. stattfindet, dann gehen da 100 Leute hin; findet aber eine patriotische Montagsdemo statt, dann kommen 200 Leute. Wir haben hier noch eine ganz andere Jugend, die eher empfänglich ist für unsere politischen Bestrebungen.


N.S. Heute: Gibt es bei Euch in der Region denn überhaupt aktive Linksextremisten?
Alex: Es gibt in Halberstadt ein linkes Projekt, ZORA e.V., wo man ganz klar von einer linksextremistischen Beeinflussung sprechen kann und die mit den städtischen Behörden auch sehr gut vernetzt sind. Das ist aber das einzige größere linksradikale Projekt hier in der Region.
Letzten Herbst gab es einen Brandanschlag auf das Auto eines Montagsdemonstranten, worüber die Mainstream-Medien übrigens nicht berichtet haben, obwohl sie von dem Anschlag wussten. Ansonsten ist es hier aber relativ ruhig.
N.S. Heute: Wo nationale Strukturen aufgebaut werden, ist die Repression meistens nicht weit entfernt. Das habt Ihr zum Beispiel am Volkstrauertag erlebt, als die Repressionsorgane ein nationales Gedenken verhindern wollten. Was genau ist da passiert?
Olli: Am Treffpunkt waren bereits 60, 70 Aktivisten. Ich wollte mit meinem Auto auf den Platz fahren, als ich etwa 100 Meter vom Treffpunkt entfernt von der Polizei angehalten wurde. Die standen da mit zwei Autos. Dann haben die bei mir in den Kofferraum geguckt und wollten auf Anweisung ihrer Vorgesetzten Fahnen, Kerzen und den Kranz beschlagnahmen. Ich hab den Kofferraumdeckel dann wieder zugemacht und hab gesagt „Gibt’s nicht“. Die haben dann Gewalt angedroht, worauf ich gesagt habe, dann sollten sie noch ein paar mehr Beamte holen, das wird nicht reichen. Ich hab denen jedenfalls gesagt, dass ich den Kranz heute Abend definitiv für meinen Großvater niederlegen werde. Die haben dann Rücksprache mit der Einsatzleitung geführt, und nach 10, 15 Minuten sagten sie, dass sie mir den Kranz aus „Höflichkeit“ lassen würden, wegen meines Großvaters, aber die Kerzen und Fahnen müssten sie beschlagnahmen. Das ist natürlich auch totaler Blödsinn, Grabkerzen zu beschlagnahmen!
Alex: Auf dem Platz, wo wir uns getroffen haben, wurde dann einfach alles abgesperrt. Die Polizei behauptete, wir würden eine Versammlung planen, was aber nur eine Vermutung war. Die haben dann alle Autos durchsucht und haben uns Platzverweise gegeben.
Als Reaktion darauf hat einer von uns dann tatsächlich eine Versammlung angemeldet, die als Autokorso zu einem Denkmal fahren sollte, wo wir ein Gedenken abhalten wollten. Dies wurde uns untersagt mit Verweis auf eine Verfügung, die angeblich seit dem Sonntagmorgen bestanden hätte und wonach es ein Veranstaltungsverbot im ganzen Landkreis Harz geben würde. Die Verfügung konnte uns allerdings nicht gezeigt werden, und wir wurden darauf verwiesen, dass man sie am Montag bei der Polizei einsehen könnte.
Montagmorgen um 7 Uhr wurde die Polizei dann darum gebeten, uns die Verfügung zu zeigen, was aber auch nicht ging, weil angeblich der zuständige Beamte noch nicht da war. Auch im Laufe des Montags und am Dienstag konnte man uns die Verfügung nicht zeigen, was darauf hindeutet, dass es diese Verfügung überhaupt nicht gegeben hat. Der Kamerad, der die Spontanversammlung angemeldet hatte, hat nun Klage eingereicht und das Verfahren läuft jetzt.
N.S. Heute: Das ist ja auch wieder sehr bezeichnend, was die Staatsmacht so in Bewegung setzt und für Anstrengungen unternimmt, um zu verhindern, dass man den Toten seines eigenen Volkes gedenken kann.
Nun haben sich ja in den letzten 1-2 Jahren überall in Deutschland junge nationale Gruppen gegründet, die alle sehr motiviert und aktivistisch sind. Allerdings fehlt bei vielen noch der weltanschauliche Hintergrund und die Vernetzung mit anderen, erfahrenen Aktivisten. Wie beurteilt Ihr diese aktuelle Entwicklung?
Olli: Mich erinnert das ein bisschen an die Autonomen Nationalisten. Die waren auch auf einmal sehr stark, aber diese Phase dauerte nur ein paar Jahre.
Alex: Ich war aber auch früher bei den Autonomen Nationalisten, das war super! Wir hatten aber damals schon eine weltanschauliche Linie, und wir hatten ältere Kameraden, die uns gezeigt haben, in welche Richtung es geht. Bei uns wäre es zum Beispiel nicht möglich gewesen, Faxen mit ‘ner BRD-Fahne zu machen, bei uns gab’s schon damals nur Schwarz-Weiß-Rot. Heute steht da ein junger Skinhead mit Deutschland-Bomberjacke und ‘ner Russlandfahne in der Hand. Da gehen schon teilweise skurrile Bilder rum, das hätte es bei uns nicht gegeben.
N.S. Heute: Was kann man den jungen Kameraden denn empfehlen und welche Ratschläge kann man ihnen mit auf den Weg geben?
Olli: Dass sie nicht in ihrem kleinen Umfeld bleiben, sondern sich wirklich vernetzen mit denjenigen, die schon länger in unserem Bereich unterwegs sind, und dann auch zu Schulungen, Vortragsabenden usw. fahren und sich das annehmen, was sie dort hören. Wenn sie nämlich immer nur in ihrer kleinen Blase bleiben, dauert es vielleicht ein, zwei Jahre, dann sind sie nicht mehr da.
Alex: Sich vor allem weiterbilden. Oder was mir früher auch sehr viel geholfen hat, waren die Gespräche mit „älteren“ beziehungsweise erfahrenen Kameraden. Also zum Beispiel mal zu einem Balladenabend gehen, mit den Leuten ein Bierchen trinken und sich anhören, was eigentlich deren Weltanschauung ist. Ich weiß ja nicht, ob sich so ein jüngerer Bursche heute noch Bücher durchliest, das gibt’s mit Sicherheit auch noch, aber wir müssen ja auch diejenigen ansprechen, die nicht so zu den Leseratten gehören. Und da kann ich nur empfehlen, viel mit erfahrenen Kameraden zu sprechen, ruhig auch mal doofe Fragen zu stellen, wie es denn zum Beispiel aussieht, wenn ich einen Ausländer als Kumpel habe, oder was es mit der Israel-Problematik auf sich hat, oder ob man sich bestimmte Sachen tätowieren lassen sollte. Ich sehe da im Moment viele junge Kameraden, die sich skurrilste Tätowierungen stechen lassen, wo ich ehrlich gesagt den Sinn nicht erkenne, also zum Beispiel einen Bundesadler mit einer Schwarzen Sonne im Hintergrund, das passt doch nicht.

N.S. Heute: Gehen wir mal davon aus, ein 18-jähriger Interessent meldet sich bei Euch und sagt, dass er mitmachen will. Wie wird er dann bei Euch eingebunden?
Alex: Die Kennenlern-Phase findet sozusagen auf den Montagsdemos statt, immer 19 Uhr in Halberstadt auf dem Domplatz. Meistens sagen wir also den Interessenten, dass sie einfach auf die Demo kommen und uns dort ansprechen sollen. Man hat dann meistens etwa eine Stunde Zeit, um sich zu unterhalten. Dann merkt man ja auch, was für Interessen derjenige hat, ob er zum Beispiel zum Boxen geht, ob er gerne wandert, Aufkleber kleben will usw. Wir können bei uns ja alle möglichen Interessensgebiete abdecken. Auf den Demos sind dann immer auch andere Jugendliche, die sich mit den neuen Leuten unterhalten und sich austauschen. Nach und nach bilden sich dadurch ganze Gruppen, die dann eigenständig politisch arbeiten können.
N.S. Heute: Danke Euch beiden für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei der politischen Arbeit!
Erstveröffentlichung in N.S. Heute #47