![](https://usercontent.one/wp/www.nsheute.com/wp-content/uploads/2024/12/Ausgabe-43_01-2-907x1024.jpg?media=1731338969)
Die Möglichkeiten, durch das Internet eigene Inhalte zu kreieren, werden immer umfassender. Die Künstliche Intelligenz ist bereits so weit, durch die Eingabe bestimmter Schlagworte passgenaue Bilder zu kreieren. Ein neues digitales Projekt namens „Basierte Kunst“, das mit Hilfe von KI Graphiken kreiert, etabliert sich derzeit in verschiedenen sozialen Netzwerken.
N.S. Heute: Grüß Dich! Erkläre uns am Anfang doch bitte, wie Du überhaupt dazu gekommen bist, Basierte Kunst zu erschaffen.
Basierte Kunst: Beruflich arbeite ich schon lange im und mit Hilfe des „World Wide Web“. Der KI-Trend ist der helle Wahnsinn. Ich bin auch sehr in das KI-Programm „ChatGPT“ verliebt und nutze es ausgiebig im Berufsleben, es vereinfacht vieles. Aber natürlich kannst du ein KI-Produkt nicht einfach so für dich arbeiten lassen, sondern musst ihm eine „menschliche Seele“ einhauchen, sonst wirkt alles trocken und statisch. So kam ich darauf, in verschiedene Bild-KI-Systeme reinzuschauen und landete schließlich bei „DOLL-E“ und „Bing“. Damit konnte ich meinen Stil sehr einfach umsetzen.
N.S. Heute: Deine Bilder sind gut und einfach strukturiert, und der skizzenhafte Stil ist sehr einprägsam. Wie lange braucht man, um sowas fertigzustellen?
BK: Ich habe drei Tage mit dem Bing Image Creator/DOLL-E herumgespielt, um meinen eigenen Stil herauszufinden und zu entwickeln. Ich musste erstmal warm werden mit der KI, aber inzwischen spreche ich ihre Sprache und sie meine. Du musst eine konkrete Idee im Kopf haben, dann diese Idee mit den richtigen Worten beschreiben und auf „Enter“ drücken, das war’s auch schon. Der Bing Image Creator auf Basis von DOLL-E ist kostenlos. Jeder kann sich einfach unverbindlich anmelden und es ausprobieren.
N.S. Heute: Was muss der KI-Künstler dem Programm denn sagen oder schreiben, um ein Bild zu bekommen? Kannst Du uns ein konkretes Beispiel geben?
BK: Klar, gern. Also erst einmal geht Ihr auf die Suchmaschine Bing und gebt dort „Bing Image Creator AI“ ein. Dann meldet Ihr Euch kurz an und schon geht es los. Bing gibt Euch dort auch Tipps, wie Ihr was durch die KI generieren lassen könnt. Beispielsweise könnte die Anweisung so lauten: „Quadratisches Bild mit Umrandung. Ein weißer Mann mit kurzem ausrasiertem Scheitel umarmt eine weiße Frau. Bild in schwarz-weiß. Stil: Aquarell.“ Das Ergebnis könnt Ihr hier betrachten. Das ist zwar nicht mein festgelegter Stil von Basierte Kunst, aber es soll ja auch nur ein Beispiel sein.
![](https://usercontent.one/wp/www.nsheute.com/wp-content/uploads/2024/12/KI-Beispielbild.jpg?media=1731338969)
Der einzige Nachteil ist wohl die Auflösung, die beträgt derzeit nämlich nur 1024 x 1024 Pixel. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Das Bild gehört ja nun Euch selbst, auch wenn Ihr es per Künstlicher Intelligenz mit Euren Worten „gebaut“ habt. Ihr dürft es rechtlich betrachtet also verändern, nachbauen und vektorisieren, Ihr könnt es für Eure Zwecke in alle Richtungen nutzbar machen und auch die Auflösung erhöhen.
N.S. Heute: Was sagst Du zu den Argumenten, die gegen die KI ins Feld geführt werden? Manche Angriffe gehen ja sogar direkt ins Persönliche, dass KI etwas für Schwachmaten sei, und die Nutzung Künstler Intelligenz sei „unmoralisch“.
BK: Wer legt denn die Moral für die Kunst fest? Allein das ist doch schon Unfug. Wer KI für seine Arbeit nutzt, erleichtert sich das Leben. Außerdem lernt auch das KI-Programm dazu. Wenn also mehr Rechte die Programme nutzen, speichern sie auch unser Gedankengut und reproduzieren es weiter. Auch in Sachen Bildgestaltung birgt die KI unglaubliches Potential. Es ist beispielsweise oft so, dass ein Graphiker selbst nicht zeichnen kann. Warum sollte er sich nicht auf die Schnelle etwas von der KI für ein CD-Cover gestalten lassen und es danach selbst mit seiner kreativen Art verfeinern? Ich finde, es vereinfacht alles und schafft neue Zeitfenster für anderen Aktivismus.
N.S. Heute: Nun gehen die Meinungen darüber auseinander, wie der Begriff „Kunst“ definiert wird. Kann ein KI-generiertes Bild überhaupt Kunst sein?
BK: Aber sowas von! Es sind schließlich meine Ideen, die ich der KI „erzähle“. Ich arrangiere, komponiere, stelle zusammen. Ich überlege mir das Motiv, habe eine Erwartung vor dem inneren Auge und „spreche“ so lange mit der KI, bis ich genau das Bild bekomme, das ich mir vorgestellt habe. So etwas ist spannend, und manchmal dauert es einige Zeit, bis ich die KI dort habe, wohin ich sie haben will und das Bild ein digitaler Auswurf meiner Gedankenwelt ist. Da soll mal einer sagen, das wäre keine Kunst – es sind doch meine Worte! Außerdem mache ich auch die Farbauswahl und lege den Stil fest, in dem gezeichnet oder gemalt wird. Das alles hebt Kunst auf ein ganz neues Level! Nachdem der Schritt, digital zeichnen zu können, für mich „Kunst 2.0“ war, ist das jetzt meines Erachtens „Kunst 3.0“.
Ich versuche zum Beispiel auch, abendländische Kulturgeschichte in meine Bilder zu verweben. Darum auch die Spielereien mit Raubtieren („Den Tiger reiten“) und Surfbrettern (durchs dunkle Zeitalter surfen). Ich habe Julius Evola gelesen, und er inspiriert mich immer wieder aufs Neue, diese mystischen Bilder und der archaische Traditionsgedanke. Da möchte man gleich Hammer und Meißel nehmen und damit beginnen, am eigenen Dasein das Beste aus sich herauszumeißeln und zu werden, was man ist. Solche Bilder und Gleichnisse sind wir, das ist europäisch-deutsche Bestimmung. Die Kunst in Europa spiegelt unsere zutiefst philosophische Gedankenwelt wider. Das muss auch in Bilder gepackt werden. Nietzsche gehört visualisiert und digitalisiert dargestellt, genau wie Evola. Der Übermensch ist kein Hirngespinst. Wer nur ausreichend Disziplin hat, kann dem nahekommen. Kunst sollte dazu animieren, das ist meine Passion.
![](https://usercontent.one/wp/www.nsheute.com/wp-content/uploads/2024/12/Bild-2-Befreiung.jpg?media=1731338969)
![](https://usercontent.one/wp/www.nsheute.com/wp-content/uploads/2024/12/Bild-3-Jugend.jpg?media=1731338969)
![](https://usercontent.one/wp/www.nsheute.com/wp-content/uploads/2024/12/Bild-4-Eisbaden.jpg?media=1731338969)
N.S. Heute: Bist Du noch in anderen Bereichen künstlerisch aktiv?
BK: Ich male und zeichne auch, also mit Stift und Zeichenbrett, manchmal mit einem Lightboard, Buntstiften, Tuschezeichnern oder Aquarellfarben. Wenn ich Zeit habe – und davon habe ich leider zu wenig –, dann erstelle ich kleine Werke zum Anfassen. Neben Privatleben, Aktivismus und ca. 300 Stunden Arbeit im Monat (Hauptberuf und Selbständigkeit) komme ich selten dazu, meinen Hobbys nachzugehen. Aber wenn, dann betreibe ich das Projekt „Oxident Photography“ (düstere Fotographie) und „Oxident Art“. Mit Ox-Art male ich DIN A6- und DIN A5-Karten auf Strukturpapier mit Runen und Schriftzügen. Ich mag Typographien und wie man mit ihnen spielen kann. Das Ganze hinterlege ich auf Aquarellhintergründen. Meistens habe ich ein, zwei Wochen einen richtig großen Output, und dann ist wieder Ruhe mit diesem Hobby. Am liebsten mache ich Freunden im Gefängnis eine kleine Freude mit diesen Karten auf hochwertigem Strukturpapier. Die Fotographie kommt hingegen die letzten Jahre schon sehr zu kurz. Das liegt aber daran, dass ich zurzeit keine vernünftige Kamera besitze. Ich sollte mir mal wieder eine gute Canon gönnen und mit einem Model und etwas Farbe in den Wald gehen. Schaut mal bei Oxident Photography auf Instagram nach, wenn Euch sowas interessiert.
N.S. Heute: Würdest Du auch für andere Kameraden KI-Bilder nach deren Wünschen erstellen, wenn jemand keine Lust hat, sich selbst damit auseinanderzusetzen?
BK: Ich helfe da, wo ich gebraucht werde und wo jemand solchen Experimenten gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen ist. Kürzlich habe ich zum Beispiel gemeinsam mit Grenzjäger Graphics ein Flugblatt für einen Vortragsabend gestaltet. Sowas ist also möglich. Zusammen mit der KI liefere ich das Bild, und ein Graphiker arrangiert nochmal ein wenig, bis das Ergebnis passt. Schreibt mir einfach an basiertekunst@proton.me. So können in Zukunft ziemlich kuhle Sticker entstehen, mein Kopf ist voller Ideen, ich brauche nur ein paar Leute, die Bock auf was Neues haben! Neue Zeiten stehen an, lasst uns das mal zusammen nutzen!
N.S. Heute: Kannst Du noch andere KI-Programme außer dem Bing Creator empfehlen?
BK: Klar doch, „Canva“ hat zum Beispiel eine „Text-zu-Bild“-App implementiert. Mit Canva lassen sich sehr einfach Werbegraphiken bauen. Doch um dort die Bild-KI benutzen zu können, braucht man einen Pro-Account, und der kostet ein wenig was, aber ich nutze ausschließlich kostenlose Bild-KIs. Das einzige Programm aus dem künstlerischen Bereich, welches ich jemals bezahlt habe, war „ProCreate“ von Apple für mein iPad. Damit zeichne ich meine typographischen Bilder vor, bevor diese auf Papier kommen. Das hat mich einmalig 10 € gekostet, und das war es wert. Was Bild-Generatoren angeht, dürfte mit „Adobe Photoshop“ noch was gehen, da ist inzwischen auch eine KI implementiert. Aber Adobe kostet auch ein bisschen was im Abo, das muss jeder für sich selbst entscheiden.
![](https://usercontent.one/wp/www.nsheute.com/wp-content/uploads/2024/12/Bild-5-Fahrrad.jpg?media=1731338969)
![](https://usercontent.one/wp/www.nsheute.com/wp-content/uploads/2024/12/Bild-6-Schlange.jpg?media=1731338969)
![](https://usercontent.one/wp/www.nsheute.com/wp-content/uploads/2024/12/Bild-7-Dresden.jpg?media=1731338969)
N.S. Heute: Bist Du eigentlich auch ansonsten politisch aktiv oder betätigst Du Dich im nationalen Lager ausschließlich auf künstlerischer Ebene?
BK: Tatsächlich bin ich ein durch und durch politischer Mensch. Inzwischen gehe ich nicht mehr so gerne auf Demos. Menschenmassen sind nicht so ganz mein Fall. Aber ich leite eine Gruppe und organisiere viel, in der Hauptsache Kulturabende und Vorträge. Zudem reise ich auch mit meinen Vorträgen durch die deutschen Lande. Inhaltlich geht es da viel um soziale Kompetenzen wie Persönlichkeitsentwicklung und Menschenführung, sowie digitale Medien und wie man sie für unsere Sache nutzen kann. Themen, die bei uns zu kurz kommen, aber dennoch ungemein wichtig sind, wenn man professionell mit Menschen arbeiten und sie wirklich in ihrer ganzen Persönlichkeit fördern will. So machen auch mehr Leute mit, zumindest klappt das bei uns ganz gut.
Dann arbeite ich noch für verschiedene Publikationen auf journalistischer Ebene. Ich will aber nicht zu viel preisgeben, das Projekt „Basierte Kunst“ soll abgekoppelt vom Rest eher anonymisiert funktionieren. Ich will mich damit auch nicht auf „altrechts“ und „neurechts“ festlegen, es soll Brücken bauen und vielleicht auch mal metapolitisch Richtung Gesellschaftsmitte wirken und da die Menschen abholen. Hehre Ziele, ich weiß, aber träumen dürfen wir alle ein bisschen, das macht einen Künstler ja auch aus. Wahrscheinlich bin ich 40 % Aktivist und 60 % Wort- und Bildkünstler. Dabei bin ich schon seit den frühen 90er-Jahren, also ein Dino, sozialisiert durch die Skinhead-Subkultur im Ruhrgebiet. Am Ende stelle ich fest: Stillstand ist der Tod und für mich braucht es immer neuen Input. Darum bin ich eher kreativer als rein aktivistisch, das würde mich persönlich nur ausbremsen.
N.S. Heute: Danke für Deine Zeit, zum Schluss hast Du noch die Möglichkeit, unseren Lesern etwas mit auf den Weg zu geben, und vielleicht sprechen wir ja irgendwann nochmal zu einem anderen Anlass.
BK: Jederzeit wieder, das Gespräch war wirklich nett. Hier noch kurz die Kanäle, über die Ihr meine Arbeit findet:
Telegram: https://t.me/basiertekunst
Instagram: basierte_kunst
X: https://x.com/basiertekunst
Kontakt: basiertekunst@proton.me
Macht es gut und bleibt Euch selber treu. Authentizität ist etwas, wovor die Gesellschaft Angst hat, weil sie überwiegend aus Ja-Sagern besteht. Selbständig denkende und agierende Persönlichkeiten werden dem System gefährlich. Also bleibt basiert, denn die Basis seid Ihr selbst, Euer Inneres.
Erstveröffentlichung in N.S. Heute #43