
Ist es ein Generationenkonflikt, einer, der die Geschichte der Menschheit seit Äonen begleitet, oder ein tatsächlicher Unterschied in grundsätzlichen Betrachtungsbereichen? Gibt es in weltanschaulichen Fragen überhaupt gültige Begriffe wie „alt“ und „neu“? Oder ist das Rechts/Links-Schema grundsätzlich zu hinterfragen?
Nun denn – worum geht es eigentlich? Es wird – nahezu manisch – um des Streitens willen gestritten! Die Unerfahrenen werfen den Erfahrenen ihre teilweise Erfolglosigkeit vor, während umgekehrt mit Kopfschütteln kommentiert wird, dass das Rad ja wohl auch nicht neu erfunden werden müsse. So nachvollziehbar diese Positionen sein mögen, an ihrer grundsätzlichen Unvollkommenheit ändert es… nichts!
Die einzige Frage, die es in jeweiligen Einzelbereichen zu klären gilt ist:
RICHTIG oder FALSCH!
Und in dieser Frage haben ideologische Positionen keinen Platz, sondern es geht doch wohl ausschließlich um Erkenntnisse auf wissenschaftlicher Grundlage, die der Kritik standhalten und die in Bewertungen einzufließen haben.
Hier ist Weltanschauung gefragt! Ideologie hat da keinen Platz!
Nun, nachdem es die Ersten beim Lesen schon ein bisschen geschüttelt hat, wollen wir diesen Zustand gleich einmal beibehalten und wollen wir wichtige Fragen „kurz und knackig“ beantworten.
1. Darf jemand, der vermeintlich „linke“ Positionen innehat, recht haben? Ganz klar: JA!
2. Darf jemand, der vermeintlich „rechte“ Positionen innehat, irren? Ganz klar: JA!
So, damit wäre, abgesehen von der historisch skurrilen Geschichte des Entstehens der Begriffe „rechts / links“, das einmal klar.
Wichtig ist, ob jemand richtig oder falsch liegt!
„Richtig oder falsch“ aber sind keine absoluten Begriffe, sondern nähren sich aus der Geschichte und der Bewertung aus der Gegenwart. Ihre Wichtigkeit für die Zukunft ist so verschieden wie der jeweilige Bewertende sie ihnen zuordnet. „Richtig oder falsch“ unterliegen also dem Diskurs, dem Streit. Damit ist es aber auch sofort als gleichgültig anzusehen, ob die jeweils Streitenden in irgendeine Schublade eingeordnet werden, sondern nur, ob und wie sie konkrete Fragen und Positionen einordnen, beziehungsweise welche Schlüsse sie ziehen und welche konkreten Erkenntnisse, als auch Verhaltens- und Aktionsvorschläge sie von sich geben.
Dass sich „alte Deppen“ und „junge Heißsporne“ öfter mal in die Wolle kriegen, ist unvermeidlich und auch gut, denn nur so erinnern sich „die Alten“ an ihre eigene ungestüme Jugend. Sie werden an ihr eigenes Tun erinnert und begreifen – hoffentlich –, welche Haltung dem Drang der Jungen innewohnt. Umgekehrt aber erfahren junge Aktivisten, dass all das, was sie glauben neu entdeckt zu haben und erstmals in der Geschichte der Öffentlichkeit zu präsentieren, bereits mehrfach gedacht, angewandt und bisweilen auch verworfen worden ist.
Das Ergebnis ist wichtig! Der Gedankenaustausch und der Streit sollen ein produktives Ergebnis bringen.
Und nein, der „Alte“ ist nicht der liebe Opi, zu dessen Füßen man sich hinkauert und mit großen Kinderaugen lauscht, was es aus der (oftmals geschönten) Vergangenheit zu hören gibt.
Und nein, die „Jungen“ sind keine Enkel, denen man Geschichten mit falscher Moral auftischt.
Gegenseitige Rücksicht (= Respekt) ist angesagt!
Streichen wir zunächst all jene Begriffe aus unserem unüberlegt angewandten Wortschatz, die uns spalten!
Ersetzen wir „links und rechts“ durch „falsch und richtig“.
Die Begriffe einer „Alten Rechten“ und einer „Neuen Rechten“ sind obsolet und jemand, der sie als Begriff der Spaltung nutzen will, ist eben das, was er wirklich ist. Einer, der das Spiel jedweder Hasser unseres Volkes spielt.
Auch muss sich keine allumfassende „Idee“ durchsetzen, sondern haben jene Methoden angewandt zu werden, die lebensrichtig das Überleben unseres Volkes sichern.
Warum? Es kommen und gehen doch auch Völker in der Geschichte?
Richtig! Jedoch ist wohl unsere Aufgabe, als Glieder der Geschlechterketten in der Jetztzeit, die Kette der Vergangenheit mit der Kette der Zukunft zu verbinden!
Erstveröffentlichung in N.S. Heute #48