Für eine echte neue Rechte

von Baldur Landogart

In aller Kürze: Es gibt keine „alte Rechte“ und keine „neue Rechte“, da konservative Werte zeitlos sind und alleine in der Historie der politischen Rechten in der BRD unzählige Schattierungen und Differenzierungen – innerhalb der vermeintlich alten und noch viel mehr in der neuen Rechten – vorzufinden sind. So wies bereits die unmittelbare Zeitzeugengeneration nach dem Kriegsende erhebliche Unterschiede zum NW der 90er-Jahre auf, und zum Beispiel Dr. Pierre Krebs, der sich vor Jahrzehnten selbst als Neurechter definiert hat, stellt in weiten Teilen etwas völlig anderes dar als ein Martin Sellner, welcher sich wiederum in bestimmten Punkten von anderen „Neurechten“ – vor seiner und voraussichtlich nach seiner Zeit – unterscheidet/unterscheiden wird.

Wenn, dann müssten wir also inzwischen von einer post-post-neu-neuen Rechten sprechen, welche jedoch und Gesetz ihres Falles auch nur aus einer älteren Rechten entstanden sein könnte, dieser dann zumindest ein gewisses Maß an Respekt entgegenbringen und Wertigkeit zugestehen müsste und eben nicht – typisch links – den „alten Muff“ einfach ablegen und grundsätzlich alles besser wissen möchte.

Was sich allerdings innerhalb der politischen Rechten und primär im sogenannten „patriotischen“ Milieu findet, sind progressive Kräfte, verzweifelte Modernisierer, notorische und geschichtlich ungebildete NS-Hasser, politisch korrekte und karriereorientierte Distanzeritispolitiker, Wohlstands- und Verfassungspatrioten, wahrhaftige Schwurbler oder die groteskesten Querfrontler. Kurzum: Im Prinzip alles Mögliche.

Und genau dies stellt ein Kernproblem dar, denn jede politische Bewegung, welche einen ernsthaften Anspruch auf eine Umgestaltung der bestehenden Zu- und Umstände besitzt, benötigt für eine geistige, vorparlamentarische und institutionelle Veränderung ein gewisses Maß an Homogenität und weltanschaulicher Konsequenz.

Ist- und Soll-Zustand

Der Ist-Zustand: Der klassische NW existiert im Prinzip nicht mehr, spätestens mit dem Niedergang seines ehemaligen Zentrums, der NPD. Die sogenannte „neue Rechte“ ist in vielerlei Hinsicht überhaupt nicht rechts und hat bisher und im Gesamten betrachtet (!) auch völlig versagt. Weder ist es ihr gelungen, einen Mythos zu kreieren, noch einen Stil oder ein markantes Erscheinungsbild, noch hat sie eine Generation nachhaltig beeinflusst, den kulturellen Raum auch nur im Ansatz nennenswert besetzt – ebenso wenig den so oft propagierten metapolitischen – noch hat sie auch nur eine Region in unserer Heimat zu einem Stück Deutschland zurückerobert, welches seinen Namen verdient.

Soll-Zustand: Deutschland kann nur durch eine nationalistische und revolutionäre Bewegung wiedergeboren werden. Durch was auch sonst? Und dieses Bündnis sollte sich nicht unnötig in alt und neu spalten lassen.

Diese Bezeichnungen besitzen per se keine Bedeutung beziehungsweise Wertigkeiten. Stattdessen sollte sich eine neue Initiative vielmehr über (Mehr)-Werte, Inhalte, Themenschwerpunkte, Strategien sowie Taktiken und Aktionsformen definieren und exakt an dieser Stelle selbstsicher ihren eigenen Weg gehen. Die Bewegung muss – unter anderem! – im produktiven Wettbewerb im Inneren nicht nur organisatorische/projektbezogene Vielfalt erlauben, sondern fördern, die richtige Reihenfolge zur Einflussnahme und Machtergreifung beachten, sich von materialistisch-populistischen sowie tagespolitischen Ränkespielen verabschieden, dafür zeitlos nachhaltige Beiträge erarbeiten, weltanschauliche Schulungen betreiben, wirklich kreativen und schöpferischen Zuwachs erzeugen, Alleinstellungsmerkmale besitzen und ästhetisch ansprechend agieren.

Ja, eine neue Rechte ist absolut erforderlich. Jedoch muss sie auch wirklich rechts und neu sein. Ich bin zu der Erkenntnis gelangt, dass die bestehenden patriotischen Organisations- und Agitationsformen, ihre Wortführer und Verantwortlichen den Untergang unserer Heimat nicht aufhalten, geschweige denn verhindern, ja noch viel mehr, dass diese sogar oft kontraktproduktiv wirken – und ich bin mir sicher, dass eine positive Wende nur durch eine starke Transformation der vaterländischen Kreise möglich ist. Wer dies ähnlich sieht, ist aufgerufen, sich an einer mitunter schwierigen, aber in jedem Fall erforderlichen Auseinandersetzung zu beteiligen.

Dafür biete ich als konkretes Diskussionsforum, als ein Baustein einer neuen nationalen Regung, den Kanal „Resolut“ an, wo in Zukunft noch viele Beiträge zu diesem Thema erarbeitet und veröffentlicht werden.

Hinweise und Debatten finden auf Telegram statt, unter t.me/kanal_resolut. Einwürfe, Kurzschulungen, Seminare und Vorträge unter www.youtube.com/@RESOLUT-KANAL auf YouTube. Danke für das Interesse und die Beteiligung!

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #46

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