Als Rechter in der Uni – Studentische Erinnerungen

Angeregt durch den Video-Podcast „Wie gesagt – Studieren als Nationalist“ schrieb unser Leser Robert Geib in der N.S. Heute-Ausgabe #32 seine eigenen Erinnerungen an seine Studienzeit in den 90er-Jahren auf – und hat am Ende einige Ratschläge für junge Leute, die sich heute für ein Studium an einer BRD-Uni entscheiden.

Übrigens: In der brandaktuellen Ausgabe #34 der N.S. Heute hat unser Leser Fritz Baumann eine kritische Erwiderung an den Beitrag von Robert Geib geschrieben – hier kann das Heft bestellt werden!

Mein Studium Mitte der 1990er-Jahre begann mit viel Bürokratie, die durch lange Warteschlangen, unfreundliche Mitarbeiter und einen Wust an unverständlichen Formularen und zu erbringenden Bescheinigungen geprägt war. Am Eingang zur Verwaltung verteilten Studenten einen vom ASTA (Allgemeiner Studentenausschuss) herausgegebenen Studienführer, in dem einiges an nützlichen Informationen zusammengestellt war. Im Vergleich zur Gegenwart des 21. Jahrhunderts las sich alles recht harmlos, wenn auch schon deutliche Multi-Kulti-Tendenzen wahrnehmbar waren. In dem Heftchen fand sich auch ein Kapitel über die am Ort aktiven „braunen“ Burschenschaften, vor denen ausdrücklich und auf mehreren Seiten gewarnt wurde. Die christlich orientierten Korps schnitten hingegen ein wenig besser ab und wurden als reine Saufseilschaften abgetan.

Mein grundsätzliches Interesse an Burschenschaften war schon lange vorher durch Fernsehpastoren wie Klaus Bednarz oder Stefan Aust geweckt worden, wenn sie einem mit tiefsauren Betroffenheitsmienen ins heimische Wohn- oder Jugendzimmer glotzten. Die im Monatsrhythmus ausgestrahlten Polit-Sendungen Monitor, Panorama, Report, Weltspiegel oder Auslandsjournal verfolgte ich seit der ersten Klasse im Gymnasium mit großem Interesse. Unser Deutschlehrer, im Krieg noch Luftwaffenhelfer, hatte uns diese Sendungen als freiwillige Hausaufgabe ans Herz gelegt, um unser Urteilsvermögen zu schärfen und einen kritischen Blick über den Tellerrand werfen zu können. Natürlich war bis 1989 noch vieles vom Kalten Krieg geprägt, aber im direkten Vergleich zu heutigen Medien, glaube ich mich doch an etwas mehr Objektivität und weniger Propaganda erinnern zu können.

Couleur des Corps Saxonia Jena mit Mütze, Burschenband in dunkelblau-hellblau-weiß und Fuchsenband in hellblau-weiß-hellblau (Symbolbild) / Wikimedia Commons, Saxonia.AM, CC BY-SA 4.0

Eintritt in die Burschenschaft – und ein desillusionierendes Ende

Wie auch immer: Ein Kamerad und ich wurden schließlich bei den Burschenschaften A und B vorstellig. Beide verfügten über wunderschöne Verbindungshäuser, wo wir auch für einen schmalen Taler hätten wohnen können. Während die Burschenschaft A sich einen klangvollen Namen gewählt hatte, mutete der andere etwas fremd und unhandlich an. Die jeweiligen Ansprechpartner vor Ort waren sympathisch, derjenige von A allerdings deutlich reservierter und nicht so unkompliziert wie der von B. Im Endeffekt entschieden wir uns für die „bösere“ Burschenschaft B mit dem weniger attraktiven Namen und der höheren Anzahl an Pflichtpartien, also den Fechtduellen, die man für seine Verbindung auszutragen hatte. Die Entscheidung wurde uns durch das bereits erwähnte ASTA-Heftchen deutlich erleichtert, das keinen Zweifel über die politische Qualität der Burschenschaften aufkommen ließ.

Einen gewissen Respekt hatten wir vor dem übermenschlichen Bierkonsum, der auf jedem Verbindungshaus herrschen sollte. Die erste Kneipe, zu der wir als Gast eingeladen wurden, entpuppte sich jedoch nicht als unbezwingbare Herausforderung – wir zählten in den frühen Morgenstunden zu den letzten Gästen und standen sogar noch aufrecht. Da Kinder und Besoffene meist die Wahrheit sprechen, erfuhren wir von einem der aktiven Burschenschafter hinter vorgehaltener Hand, dass er sogar schon einmal die REPs gewählt hatte. Immerhin! In der reich ausgestatteten Bibliothek des Hauses zeigte er uns außerdem voller Stolz, dass dort auch „Ich war dabei“ von Franz Schönhuber zu finden war. Schönhuber war erfolgreicher Moderator beim Bayerischen Rundfunk, bekannte sich danach als Soldat der Waffen-SS und stand schließlich an der Spitze der Partei „Die Republikaner“. Dazu erklärte ein von sich sehr überzeugter Perser, der auf der Fachhochschule studierte, mit breiter Brust, dass er sich natürlich auch zur Waffen-SS gemeldet hätte – doch zu welcher Einheit? Die anderen Aktiven waren weniger offensiv und bezeichneten sich als Parteigänger von CDU, FDP, SPD und… der ÖDP. Mein Kamerad und ich würden also den ultra-rechten Flügel darstellen.

Wenige Tage darauf wurden wir aktiv – mit dem festen Willen, die Aktivitas in eine traditionellere Richtung zu bringen. Ein Sportstudent aus einer Nachbarstadt begann mit uns, politisches Interesse hatten wir bei ihm allerdings nie vernommen. Sein Onkel war „Alter Herr“ und er selbst wohl vor allem auf der Suche nach einer billigen Studentenbude. Nach der feierlichen Aufnahme bei einem rauschenden Festkommers begannen wir mit dem Fuxenunterricht und Paukstunden. Das eine war eine Art burschenschaftliche Lehrveranstaltung, bei der von einem korpulenten, aber sehr netten Frauenarzt allerhand Wissenswertes über die Ursprünge, Inhalte und Ziele der Burschenschaften vermittelt wurde. Er betonte einen gesunden Patriotismus, wollte aber zum Beispiel mit FAP-Sympathisanten nichts zu tun haben. Die Paukerei verstand sich als Sportunterricht, um durch Erlernen einer guten Technik und ausreichender Stählung der entsprechenden Muskeln die anstehenden Fechtpartien bestehen zu können. Mit einem glucksenden Kichern wurde uns versichert, dass die Konkurrenz der Burschenschaft A in den letzten Jahren immer den Kürzeren gezogen hatte – wir hatten also wenigstens in dieser Beziehung die richtige Wahl getroffen!

Das bittere Erwachen kam jedoch bereits wenige Wochen danach: Nach einer Fuxenstunde saßen wir mit anderen Aktiven in einem der großzügigen Zimmer und wollten noch ein Bierchen zusammen trinken. Einer der Anwesenden drehte sich eine Zigarette, entzündete sie, zog dran und reichte sie weiter. Ich wunderte mich etwas darüber, unterstellte aber, dass man unter „armen“ Studenten aus Geldnot auch einmal eine Zigarette teilen müsse. Nun wanderte der Glimmstängel reihum und ich lehnte ihn ab mit den blauäugigen Worten „Nein, danke! Ich rauche nicht!“ Da ich tatsächlich nie geraucht hatte, wunderte ich mich höchstens über den Gestank, den der verwendete „Tabak“ ausströmte. Erst nach dem Auseinandergehen klärte mich mein völlig desillusionierter Kamerad auf: „Mensch, hast Du das nicht gemerkt? Die kiffen hier!“ Damit war das Ende meiner burschenschaftlichen Karriere beschlossen, ich ging nie wieder hin und wurde Wochen später schriftlich „unehrenhaft“ entlassen, wobei man besonders auf die Rückgabe des zuvor verliehenen Bandes pochte. Ich hätte es verbrennen sollen, denn den „Bund fürs Leben“, die treue Kameradschaft unter Männern ähnlicher Weltanschauung, hatte ich mir nun einmal ganz anders vorgestellt.

Vorreiter in Sachen EDV

Im Unibetrieb selbst hatte ich nie einen dummen Kommentar zu ertragen. Die damalige Zurschaustellung der politischen Einstellung bestand in Form einer schwarzen Bomber-Jacke und einem Kapuzenpulli der Marke Lonsdale, beziehungsweise einem Polo-Hemd von Fred Perry. Das reichte, um einer rechten Gesinnung zugeordnet zu werden, aber an der Uni spürte ich nie eine Form von Protest. Anders war es in der Stadtmitte, wo man ab und zu schon einmal ein „Scheiß Nazi!“ nachgerufen bekam. Im Massenbetrieb, der bei uns an der Uni herrschte, war man im Übrigen stets nur eine (Immatrikulations-)Nummer – einen persönlichen Austausch zu Profs oder Hiwis gab es nie, habe ich aber auch nie gesucht.

Gegenüber den Mitstudenten hielt ich mit meiner politischen Meinung etwas zurück, weil ich keine Missionierungsabsichten hegte. Über einen italienischen Kumpel, dem ich scherzhaft die MSI als Wahlempfehlung ans Herz gelegt hatte, hörte ich aber, dass man sich hinter meinem Rücken über mich schon ab und zu das Maul zerriss. Doch offen wurde darüber nie gesprochen.

Die Antifa an der Uni kannte mich nicht oder konnte mich nicht zuordnen. Deshalb war ich für sie kein Thema. Im Gegenzug bedankte ich mich für ihr Desinteresse durch regelmäßige Besuche beim ASTA, wo offen Antifa-Broschüren und weiteres anti-deutsches Propagandamaterial auslag. Dadurch lernte ich durchaus auch neue Themen und Personen kennen, die mir bislang noch gar nicht aufgefallen waren. Und die Druckerzeugnisse gefielen mir so gut, dass ich immer alle Exemplare in meinen Rucksack verstaute, um sie im nächsten Altpapierbehälter fachgerecht zu entsorgen. Ironischerweise stand direkt daneben eine Telefonzelle, von der aus ich oft das Nationale Infotelefon anrief, um in näselnder Hamburger Tonlage über patriotische Neuigkeiten informiert zu werden.

Dankbar nahm ich die technischen Möglichkeiten der Universität an, die ja teilweise durchaus Vorreiter bei gewissen Entwicklungen sein kann. Als ich in einer frühen Ausgabe des Resistance-Magazins aus Amiland zum ersten Mal eine der @-Adressen erspähte, beantragte ich am Informatik-Lehrstuhl meine erste eigene E-Post-Anschrift und trat mit dem Absender in Kontakt. Der US-Amerikaner war sehr aktiv und verschickte am Tag ein bis fünf Nachrichten mit interessanten und durchaus anspruchsvollen Inhalten. So wurde ich zum Beispiel auf die Bedeutung von Jack London hingewiesen, von dem viele weltanschaulich sehr interessante Erzählungen auch in deutscher Sprache erschienen sind. Wenn ich dann einmal pro Woche im öffentlichen EDV-Raum meine Post abrief, hatte ich also immer viel zu lesen.

So stieß ich beim Lesen der Empfängerliste auch einmal auf den Studenten einer anderen deutschen Universität, erkennbar an seiner „sprechenden“ E-Anschrift. Der lose Kontakt zu ihm besteht noch heute, er ist ein erfolgreicher Manager geworden. Auch mit Paul Burnley (No Remorse) stand ich längere Zeit in E-Post-Kontakt, als die meisten noch gar nicht wussten, was das überhaupt war. Im EDV-Raum konnte ich ungestört auf Netzseiten von Personen zugreifen, welche die Vornamen Gary oder Ernst tragen beziehungsweise trugen. Aufgrund der gezeigten Symbolik war es stets klug, einen abgelegenen Rechner zu nutzen und den Bildschirm vor neugierigen Blicken wegzudrehen. Ein mitgebrachter USB-Stecker wurde gerne befüllt und die gezogenen Infos in aller Ruhe zuhause verschlungen. Außerdem gab es sogenannte Newsgroups und auch die ersten Chats, die für mich aber nie ergiebig waren.

Bildet Euch – Bildet andere – Bildet Banden!

Begegnungen mit Michel Friedman und Rolf Gössner

Eine witzige Anekdote am Rande war eine Meinungsumfrage, bei der Studenten schriftlich über ihre Assoziationen zu unterschiedlichen Stichworten befragt wurden. Mit einem befreundeten Hooligan tauschte ich mich später darüber aus und wir lachten herzlich, weil wir unter den Begriff „Deutschland“ Worte wie „Stolz“, „Vaterland“ oder „Heimat“ geschrieben hatten.

Einen besonderen Spaß machte ich mir durch den Besuch von Antifa-Veranstaltungen in unauffälliger Kleidung. So war ich einmal bei einem Auftritt von Michel Friedman dabei und durfte in die Wir-sind-an-allem-schuld-Atmosphäre eintauchen. Als eine ältere Dame sich bei Friedman für die deutsche Vergangenheit entschuldigte und versprach, sich immer gegen Antisemitismus einzusetzen, wurde sie vor großer Corona von ihm „zur Sau gemacht“. Sinngemäßer Tenor: Was wolle sie ihm damit eigentlich sagen? Schließlich habe er fast seine ganze Familie verloren und nicht sie… Die Frau wäre am liebsten im Erdboden versunken. Auch zu Antifa-Opa Rolf Gössner durfte ich einmal fahren – er machte schon damals einen ziemlich abgetakelten Eindruck und berichtete mit schicksalschwangerer Miene von der bevorstehenden Machtergreifung durch Nazis, von der ich persönlich allerdings nie etwas mitbekommen hatte.

Nach vielen Semestern, die ich für den Besuch von schönen Veranstaltungen in halb Europa genutzt hatte, konnte ich schließlich eines Tages meine Studien beenden. Insofern kann ich mit Rückblick auf mein Studium sagen: Ich hatte eine schöne Studienzeit und bereue nichts!

Robert Geib

NS: Heutigen Studenten würde ich raten: Nutzt die (fast) sorgenfreie Zeit für Reisen und Vervollkommnung Eurer Fähigkeiten (Fremdsprachen, Rhetorik, Kommunikation), seid nicht zu geizig zu Euch selbst und haltet Euch an das altbewährte Motto „Tarnen und Täuschen“.

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