„Begrabt Euren Defätismus!“ – Ein Kommentar zur Niedersachsenwahl von Sven Skoda

Eigentlich schreibe ich nicht gern zu Wahlergebnissen und solchen realpolitischen Dingen, weil sie immer nur für Verdruss sorgen und oft den Blick auf das Wesentliche verstellen. Die Ergebnisse von Wahlen scheinen generell eher zu demotivieren als anzuspornen. So wirklich verdenken kann man das auch niemandem, wenn Erfolg der einzige Gradmesser im Kopf ist.

Es ist aber im Fall der Wahl in Niedersachsen falsch. Erdrutschsiege einer rechten Partei sind nirgendwo in dieser Republik zu erwarten und selbst die konservativen Alternativen, die viele im Moment so gern als Heilsbringer sehen wollen, sind weit davon entfernt, irgendeine Machtfrage stellen zu können. Wohin eine solche Machtfrage führen würde, möchte ich mir im Moment auch gar nicht ausmalen wollen, aber ich erkenne an, dass es realpolitisch kaum schlimmer kommen kann als es im Moment läuft.

Wieso also dann überhaupt etwas über die Wahl in Niedersachsen schreiben? Weil viele Leute hier so kurz zu denken scheinen und das Wahlergebnis zu gern nutzen, um die eigene defätistische Position zu unterstreichen. Natürlich ist die erneute Wahl der etablierten Parteien unschön, aber hat jemand wirklich etwas anderes erwartet?

Das ist Westdeutschland und das Spiel viel zu eingefahren. Die meisten intelligenteren Leute haben zumindest erkannt, dass dieses stets als Demokratie verkaufte Schauspiel nichts anderes als Augenwischerei ist, weil einfach alle Parteien auf dem Stimmzettel am Ende die gleiche zersetzende Politik an den Tag legen. Es gibt nur andere Namen und unter Umständen auch mal einen Wechsel der Lobby, die bedient wird. Mehr nicht… Umso mehr Wähler nicht zur Wahl gehen, umso deutlicher wird, dass das Schauspiel an Reiz verliert. In den Medien redet man von „Politikverdrossenheit“, aber in Wahrheit sind die Leute es einfach leid, immer nur belogen zu werden. Bei diesen Frustrierten finden sich bei weitem nicht nur Leute, die man für eine rechte Position begeistern kann, aber es sind diejenigen, die mit dem System an sich nicht mehr viel anzufangen wissen, und das ist gut. Abseits der enorm großen Gruppe der Nichtwähler, bleiben diejenigen, die zur Wahl gegangen sind, und auch da sieht man für westdeutsche Verhältnisse eine Verschiebung. Nichts worüber man in Jubel ausbrechen kann, aber die Mühlen mahlen halt nun mal langsam. Die Richtung stimmt trotzdem.

Neben den etwa fünf Prozent, die die AfD dazu gewinnen konnte, gibt es noch ganz andere positive Impulse. Und bevor sich jemand wundert, dass ich das Plus für die AfD positiv bewerte: Ich bin immer noch kein Fanboy einer gemäßigten Rechten, die Deutschland zurück in eine Bundesrepublik mit 80er-Jahre-Anstrich verwandeln will, aber man kommt nicht umhin, den Wählerzuwachs als einen Schritt nach rechts wahrzunehmen.

Das ist keine Augenwischerei, denn auch wenn jeder aufmerksame Beobachter weiß, dass die AfD in Niedersachsen selbst nach AfD-Maßstäben eher weichgespült und liberal ausgerichtet ist, liegt doch auf der Hand, dass der normale Wähler sich damit überhaupt nicht so weit auseinandergesetzt hat. Für den normalen Michel, der sich am Sonntag zur Wahl geschleppt hat, ist die AfD ein „rechtes Bollwerk“ mit heimlichen rechten Drahtziehern wie Björn Höcke. Sie glauben an dieses von den Medien aufgebauschte Phantom. In jedem, den dieses System als Wähler noch nicht völlig verloren hat, steckt immer noch ein Stück Gutgläubigkeit. Auch von rechtsaußen bertrachtet wünschen sich viele insgeheim, dass das „rechte Bollwerk“ AfD real ist und man mit seiner Stimme die Geschicke des Landes in eine bessere Richtung kippen kann. Von Fakten untermauert ist das alles leider nicht, denn selbst dieser Glaube an die AfD als Heilsbringer steht auf tönernen Füßen. Darüber will ich gerade aber gar nicht viel schreiben. Es ging mir eigentlich um die Tendenz, dass im Westen ein Plus von fünf Prozent möglich war, was selbst von einem so liberalen, zerstrittenen Landesverband nicht kaputtgemacht werden konnte. Das ist sicher nicht negativ.

Wirklich positiv ist aber eine andere Entwicklung. Die FDP wurde vom Wähler abgestraft. Das ist ein Warnsignal für diejenigen FDPler, die im Moment noch an den Trögen sitzen und sich weiter mästen können. Die Bundesregierung besteht bekanntlich aus drei Parteien, die alle fleißig an Deutschlands Untergang zu arbeiten scheinen, aber sich deswegen untereinander nicht unbedingt einig sind in ihrer Ampelkoalition. Eine Verschärfung der Probleme auf Bundesebene ist daher zu erwarten und jeder revolutionär denkende Mensch freut sich über eine Verschärfung von Problemen für die Herrschenden in dieser Republik.

Vielleicht ist das Ergebnis der Wahl in Niedersachen damit also durchaus nützlich für die kommenden Entwicklungen des Wutwinters. Aber auch abseits der FDP ist eine positive Entwicklung abzusehen. Die Grünen, die von vielen im Moment als die Taktgeber für Deutschlands Untergang angesehen werden, können das Plus von 5,8 Prozent nicht als Erfolg werten. Noch Mitte des Jahres gingen Prognosen von einem Ergebnis um die 22 Prozent aus. Dagegen sind die erreichten 14,5 Prozent eine derbe Ohrfeige, und auch das ist sicher nicht negativ. Keine Frage, all das ist auch noch lange kein Erfolg für dieses Volk, aber es sind positive Impulse, die man nicht ignorieren sollte.

Wenn man Wahlen als Spiegel der Stimmung in diesem Volk sieht, darf der eigene Defätismus nicht dazu führen, dass man Tendenzen nicht erkennt. Genau das tun aber offensichtlich fast alle, die in meiner Timeline hier etwas zu der Wahl geschrieben haben. Bevor man politikfähig wird, muss man anfangen politisch zu denken. Also begrabt Euren Defätismus und vergesst das Arbeiten gegen dieses System nicht!

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1 Gedanke zu „„Begrabt Euren Defätismus!“ – Ein Kommentar zur Niedersachsenwahl von Sven Skoda“

  1. „Die meisten intelligenteren Leute haben zumindest erkannt, dass dieses stets als Demokratie verkaufte Schauspiel nichts anderes als Augenwischerei ist, weil einfach alle Parteien auf dem Stimmzettel am Ende die gleiche zersetzende Politik an den Tag legen. Es gibt nur andere Namen und unter Umständen auch mal einen Wechsel der Lobby, die bedient wird. Mehr nicht… Umso mehr Wähler nicht zur Wahl gehen, umso deutlicher wird, dass das Schauspiel an Reiz verliert.“

    Diese Leute sind alles andere als intelligent. Wer nicht wählen geht, der gibt seine Stimme effektiv allen Parteien, die von Bürgern gewählt wurden, da der Pool immer von 100% ausgeht, egal wie hoch die Wahlbeteiligung war. Das heißt: wenn nur 50% wählen, erlangen diese Stimmen auch den doppelten Wert. Genauso irrsinnig ist der Gedanke, die BRD hätte keine Legitimation, würden nur genug nicht-wählen gehen. Das sind Gedanken die vom VS gestreut wurden, da sie bei uns mit unserer Opfer-Haltung anklang finden. Für jeden Kommunisten und 08/15 Bürger hingegen, ist das Wählen so selbstverständlich, wie das tägliche Essen, Trinken und Schlafen.

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