Deserteure

Mein zuletzt erschienenes Buch behandelt das Werk Martin Walsers. Dass dieser mittlerweile betagte Schriftsteller als junger Mann aus der Wehrmacht desertierte, was er auch in einem im Internet dokumentierten ZDF-Gespräch mit Thea Dorn bekannte, tut dabei nichts zur (literaturwissenschaftlichen) Sache.

In diesen Tagen steht der Deserteur wieder hoch im Kurs. Nämlich die, die dem Kriegsdienst in der russischen Armee zu entkommen versuchen. Dass man Deserteure und Kriegsdienstverweigerer des Feindes willkommen heißt, liegt auf der Hand. Als zu Kriegsbeginn die ukrainische Regierung verkündete, dass ab sofort alle ukrainischen Männer zwischen 18 und 60 Lebensjahren das Land nicht verlassen dürften, fanden dies alle im Westen in Ordnung. Zumal ja diese Männer im Bündnis mit der NATO angeblich nur einen Verteidigungskrieg gegen Russland führten.

Mittlerweile berichtet uns die Presse auch darüber, wer im Kriegsfall in der BRD alles eingezogen werden kann. Nämlich Personen bis 65 Jahre, die bereits in der Bundeswehr, wenn auch nur kurz und lange zurückliegend, dienten. Genau zu diesem Personenkreis gehöre auch ich.

Dass die Bundeswehr einen wie mich aus politischen Gründen gar nicht mehr haben möchte, war mein erster Gedanke. Aber vielleicht kann man ja deutsche „Rechtsextremisten“ an der russischen Front prima verheizen. Als Kanonenfutter sozusagen. Oder ich laufe zu den Russen über und mache den Snowden. Der Whistleblower Edward Snowden gilt den USA als „Verräter“, das Putin-Regime gab ihm die russische Staatsbürgerschaft. Wie übrigens auch dem Schweizer Geschichtsrevisionist Jürgen Graf, der ebenso in Russland lebte, um der Strafrechtzensur der Schweiz und von anderen „freiheitlichen“ westlichen Staaten zu entkommen. Da seine „Straftaten“ mittlerweile als verjährt gelten, soll er wieder nach Basel übergesiedelt sein.

Jürgen Schwab, Obergefreiter a. D.

Alternativen zur NATO finden Sie in meinem Buch „Zukunft Deutsch“

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