Tod auf der A1: Vor 25 Jahren starben Andree Zimmermann, Thomas Kubiak und Harald Mehr

In der Nacht vom 21. auf den 22. November 1997 raste auf der A1 bei Vechta ein mit drei Personen besetzter Pkw bei Tempo 140 ungebremst in einen liegengebliebenen, unbeleuchteten Sattelzug. Die drei Pkw-Insassen Andree Zimmermann, Thomas Kubiak und Harald Mehr, allesamt junge Nationalisten aus dem Sauerland, waren sofort tot.

Andree Zimmermann und Thomas Kubiak waren Kader der Sauerländer Aktionsfront (SAF), die seit 1991 aktiv war und damit zu den Vorreitern der „Freien Nationalisten“ gehörte. Nach dem Tod des ersten SAF-Anführers Thomas Fink im August 1992 durch einen Motorradunfall, übernahmen Zimmermann und Kubiak die Führungsaufgaben. Die SAF zählte nach Verfassungsschutz-Angaben zu Spitzenzeiten etwa 60 Anhänger im Hochsauerland, im Kreis Olpe und Siegen-Wittgenstein, womit sie nicht nur zu den zahlenmäßig größten, sondern auch zu den aktivsten und national wie international bestens vernetzten, parteienfreien Organisationen gehörte. Die Gruppe war nicht nur bei der Organisation der „Rudolf-Heß-Aktionswochen“ federführend beteiligt, sondern betrieb mit dem „Nationalen Infotelefon Sauerland“ auch ein wichtiges Nachrichten- und Informationsmedium im Vor-Internet-Zeitalter.

Andree Zimmermann aus Winterberg war zunächst Mitglied der FAP, kam schließlich zur SAF und war ab Februar 1997 Schriftleiter der HNG-Nachrichten. Er war Mitbegründer des sogenannten „Thule-Netzes“, ein digitales, über ein Mailbox-System funktionierendes Vernetzungsmedium, und engagierte sich in der Anti-Antifa-Arbeit. Thomas Kubiak, damals ebenfalls in Winterberg lebend, betrieb für die SAF zeitweilig das Nationale Infotelefon. Einige Jahre vor seinem Tod war Kubiak von Antifas auf offener Straße überfallen und halb totgeschlagen worden. Die Kommunisten hatten ihm den Schädel regelrecht zertrümmert, er lag tagelang im Koma, musste mühsam das Sprechen neu erlernen und blieb zeit seines Lebens von dem Überfall gezeichnet. Dennoch ließ es sich der junge, opferbereite Kämpfer nicht nehmen, weiter für sein deutsches Vaterland zu kämpfen. Das dritte Todesopfer, Harald Mehr aus Lüdenscheid, kam ursprünglich von der Nationalistischen Front (NF), war für verschiedene Medienprojekte verantwortlich und Mitgründer des „Donner-Versandes“.

Am 21. November 1997 organisierte Thomas „Steiner“ Wulff in Hamburg ein Vernetzungstreffen für die Gründung einer neuen Zeitschrift, die den provokanten Namen „Zentralorgan“ tragen sollte. Dies war notwendig geworden, da zusammen mit den diversen Partei- und Vereinsverboten Anfang / Mitte der 90er-Jahre auch die Publikationen der jeweiligen Gruppen verboten worden waren. Ebenfalls anwesend waren die drei Nationalisten aus dem Sauerland, die allesamt schon Erfahrungen im Umgang mit nationalen Medien gesammelt hatten. Mit dem Entwurf für die neue Zeitschrift im Gepäck, fuhren Andree Zimmermann, Thomas Kubiak und Harald Mehr spätabends zurück Richtung Heimat, als es zu dem tragischen Unfall auf der A1 bei Vechta kam.

Doch war es wirklich ein Unfall? Schnell machten Gerüchte die Runde, bei dem Tod der drei Nationalisten – allesamt junge, intelligente, kampferprobte und fähige Nachwuchskader – könnten Geheimdienste die Finger im Spiel gehabt haben. Tatsächlich ist bis heute nicht geklärt, warum der Sattelzug auf der Autobahn liegenblieb und ohne Beleuchtung mitten auf der Fahrbahn stand. Zweifel an der Unfallursache bleiben also bestehen.

Während Harald Mehr auf Wunsch seiner Familie im kleinen Kreis beerdigt wurde, fanden sich zur Beerdigung von Andree Zimmermann und Thomas Kubiak in Winterberg zahlreiche Kameraden ein. Als ein Trauergast unter den wachsamen Augen der Polizei eine Hakenkreuzfahne ins Grab legen wollte, endete dies mit einer Festnahme.

15 Jahre danach, im November 2012, tauchte im Zuge der „NSU-Affäre“ ein Geheimdokument des Bundeskriminalamtes (BKA) aus dem Jahr 1997 auf. Aus diesem Papier soll angeblich hervorgehen, dass Andree Zimmermann ein Spitzel des Verfassungsschutzes gewesen sei. Doch auch diese Behauptung ist mit Vorsicht zu genießen. Zimmermanns politischer Weggefährte Thomas „Steiner“ Wulff erklärte gegenüber der N.S. Heute, dass er bei seinem Kameraden nie irgendwelche Anzeichen für eine vermeintliche Spitzeltätigkeit erkennen konnte: „Er machte auf mich nicht den Eindruck, dass er käuflich war. Tote können sich nicht wehren! In meinen Augen war er ein überzeugter Kämpfer.“

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