Besprechungen #06: Srdja Popovic – Protest! Wie man die Mächtigen das Fürchten lehrt

Von den Methoden des Gegners lernen

Der Autor des hier zu besprechenden Buches, der 1973 in Belgrad geborene Serbe Srdja Popovic, wird von den Systemmedien als „Widerstandsguru“ hochgejubelt. Als Mitbegründer der pro-westlichen Otpor!-Bewegung schreibt er sich einen maßgeblichen Anteil am Sturz von Slobodan Milosevic im Jahr 2000 auf seine Fahnen, doch verschweigt dabei wohlweislich, dass Milosevic‘ Sturz erst durch monatelange NATO-Bombardierungen der Republik Jugoslawien möglich gemacht worden war. 2004 war Popovic Mitbegründer des „Centre for Applied Nonviolent Action and Strategies“ (CANVAS – zu Deutsch „Zentrum für angewandte gewaltlose Aktion und Strategien“). CANVAS wird maßgeblich aus us-amerikanischen Quellen finanziert, zu den wichtigsten Geldgebern gehören beispielsweise das unter Leitung des ehemaligen CIA-Direktors James Woolsey stehende Propagandanetzwerk „Freedom House“ sowie das hinlänglich bekannte „Open Society Institute“ des unseligen Strippenziehers George Soros. Eine wichtige Handlangerrolle spielte CANVAS bei den maßgeblich CIA-gesteuerten „Farbrevolutionen“ in Osteuropa sowie bei dem sogenannten „Arabischen Frühling“.

So verheerend die aus den USA gesteuerten „Revolutionen“ und vermeintlichen „Demokratiebewegungen“ für die betroffenen Völker auch waren, sie haben es zumindest in einigen Staaten wie beispielsweise Georgien und der Ukraine geschafft, pro-westliche Regime zu installieren. Vom Gegner lernen heißt also siegen lernen, und genau unter diesem Blickwinkel sollte das im Jahr 2015 veröffentlichte Buch auch gelesen werden. Streifen wir die durchschaubaren Propagandafloskeln über die ach so bösen „Diktatoren“ Putin und Assad, denen sich heldenhafte, friedliche „Demokratiebewegungen“ entgegenstellen würden, einmal ab, ergeben sich in dem Buch nämlich zahlreiche Beispiele, Handlungsmuster und Blaupausen, die die nationale Freiheitsbewegung für sich nutzen kann. Schließlich stehen wir heute vor der gleichen Ausgangssituation, wie es auch bei vielen der von Popovic beschriebenen Protagonisten der Fall war: Eine kleine Gruppe von Revolutionären stellt sich einem Regime entgegen, das Armee, Polizei und Medien unter seiner Kontrolle hat. Unmöglich, dagegen aufzustehen und etwas zu unternehmen? – Von wegen!

Es sind vor allem die vielen kleinen Anregungen, Handreichungen und Inspirationen, die das Buch für nationale Aktivisten so interessant macht. Warum braucht jede erfolgreiche Bewegung ein schlagkräftiges Symbol? Warum ist es so wichtig, mit Witz und Humor zu arbeiten? Warum sollte man seine Strategie anfangs in kleine, machbare Schritte herunterbrechen? Wie einigt man sich mit anderen Organisationen auf ein gemeinsames Ziel und eine einheitliche Botschaft? Wie entwickelt man eine Gruppenidentität? Was ist das Geheimnis erfolgreicher Massendemonstrationen? – Auf solche Fragen die entsprechenden Antworten zu finden, gehört zu den grundlegenden Werkzeugen jeder revolutionären Bewegung.

Im Weiteren wendet sich der Autor der Frage zu, warum es immer eine dumme Strategie darstellt, ein repressives System mit Waffengewalt bekämpfen zu wollen – und wie der Einsatz von Gewalt und Unterdrückung durch das Regime schließlich zum Bumerang wird. Mit Grausamkeit und Dummheit bringt ein Regime Menschen auf die Straße, denen es nie zuvor eingefallen wäre, mal für oder gegen etwas demonstrieren zu gehen. Die Herrscher halten sich deshalb an der Macht, weil sich das untertänige Volk zum Gehorsam entscheidet. Der wichtigste Grund für diesen Gehorsam ist die Angst: vor gesellschaftlicher Isolation, vor beruflichen und familiären Nachteilen, vor Überwachung und Strafverfolgung. – Kommt uns das alles nicht irgendwie sehr bekannt vor?

Wenn Menschen ihren Gehorsam aufgeben sollen, dann dürfen sie keine Angst mehr haben. Die Bevölkerung muss sich nur daran erinnern, dass jegliche Machtausübung seinen Preis hat. Wir als Aktivisten wiederum haben die Aufgabe, diesen Preis so lange nach oben zu drücken, bis der Gegner ihn nicht mehr bezahlen kann. Rufen wir unseren Landsleuten deshalb zu: Hört endlich auf, Angst zu haben!

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #17

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