Besprechungen #13: Reinhold Busch – Stalingrad. Die stillen Helden

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Stalingrad, Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges, vor allem für Deutschland. Doch was hat sich in Stalingrad genau zugetragen? Von rund 91.000 Wehrmachtssoldaten und verbündeten Truppen in Kriegsgefangenschaft kehrten nur 6.000 nach Deutschland zurück. Bei der Schlacht um die russische Stadt fielen im Laufe der Monate 150.000 Soldaten auf unserer Seite.

Was sich hinter diesen Einzelschicksalen verbirgt, kann ein Mensch, der heute lebt und nicht im Krieg gewesen ist, kaum verstehen. Reinhold Busch hat hier Dokumente und vor allem Fotos zusammengetragen, die teilweise noch nie veröffentlicht worden sind. Das erschienene Buch birgt einen Schatz von 250 Abbildungen in sich. Das alleine rechtfertigt schon den Preis von 29,90 Euro. Aber auch die jahrelange Recherchearbeit muss gebührend belohnt werden.

Der Autor Reinhold Busch (Jahrgang 1942) wurde 1979 als Arzt promoviert und war von 1980 bis 2003 als niedergelassener Facharzt tätig. Seit 1995 forscht und publiziert er über den Sanitätsdienst der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. So hat der Verfasser in seiner Eigenschaft als Arzt die Geschehnisse in Stalingrad auch unter den ihm eigenen, medizinischen Blickwinkel betrachtet und widmet seine Schrift den 10.000 Soldaten der in Stalingrad eingesetzten Sanitätseinheiten. Erschienen ist das Buch im Grazer Ares-Verlag, der immer wieder mit hochkarätigen Veröffentlichungen zur Politik und Zeitgeschichte von sich reden macht.

Packende Zeitzeugenerzählungen und Bilder aus privatem Besitz skizzieren hier ein grausames Kriegsgeschehen sowie das Heldentum unter den Sanitätern und Ärzten. Wer etwas über das Schicksal der Sanitätseinheiten im Kessel erfahren will, sollte sich dieses empirisch zusammengetragene Werk zulegen. Reinhold Busch schaute in der Reichsärztekartei nach, betrieb Kriegsgräbersuche über den Volksbund der deutschen Kriegsgräberfürsorge, konsultierte Friedhofsverwaltungen und fragte beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in der Rückkehrerkartei nach, um nur einige seiner Anstrengungen zu nennen. Wenn jemand einen Sanitäter in seiner Familie hatte, der in Russland oder speziell in Stalingrad gewesen ist, dann ist die Chance sehr groß, über dieses Buch das Puzzle um die eigene Geschichte zu vervollständigen.

Etwas harte Nerven sollte man beim Lesen schon mitbringen. Die ehemaligen Ärzte schildern die Verletzungen bis ins kleinste Detail. Oftmals gab es keine Hoffnungen mehr für die Sterbenden mit Kopfschüssen, Bauchschüssen oder weggefetzten Gliedmaßen. Für diesen Fall blieben den Todgeweihten nur noch die tröstenden Worte des Militärpfarrers und ein letztes Vater Unser.

Besonders beeindruckt hat mich an diesem Buch, das eine Aneinanderreihung von Erlebnisberichten des Sanitätspersonals sowie Feldpostauszügen darstellt, die Geschichte zweier Ärzte, die während ihrer Zeit im Kessel insgesamt 15.000 Operationen durchgeführt haben. Was diese Männer geleistet haben, ist nicht in Worte zu fassen und ein weiteres Zeugnis tapferen, deutschen Heldentums während des großen Völkerringens.

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #18

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