„Ich wünsche mir Zusammenhalt, Stärke und Gemeinschaft“ – Frida Dentiak im Gespräch mit Runa

Frida: Hallo Runa! Du bist Musikerin und hast schon ein paar Sachen bei NDS Records veröffentlicht, einem Label für deutschen Sprechgesang. Stell Dich doch unseren Lesern bitte mal vor.

Runa: Grüße Dich! Ich heiße Ramona Naggert, auch bekannt unter dem Künstlernamen Runa. Ich bin 29 Jahre jung und bin vor ca. vier Jahren ins wunderschöne Sachsen gezogen.

Frida: Sprechen wir mal über die bisher veröffentlichten Runa-Tonträger. Da wäre einmal die 2021 erschienene EP „Schatten“, plus einige Freetracks und Samplerbeiträge. Jetzt ist die erste Single der hoffentlich bald veröffentlichten 2023er-EP rausgekommen. Die Single heißt „Schattenspiel“. Wie wird die kommende EP heißen und was kannst Du uns noch über sie verraten?

Runa: Zuerst bleibt zu sagen, dass keine EP meinerseits erscheinen wird, sondern wir uns im Label dazu entschieden haben, direkt ein Album zu veröffentlichen. Das Album wird „Spiegelbild“ heißen. Ich möchte aktuell noch nicht zu viel preisgeben, außer dass es genauso wie bei der „Schatten“-EP sehr vielseitig sein wird… Vom Politischen bis hin zu sehr emotionalen und auch persönlichen Themen. Einzeltracks sowie diverse Feats mit anderen Künstlern, oder eben Künstlern aus unserem Label. Ich freue mich auch dieses Jahr wieder sehr darüber, meine Musik veröffentlichen zu können.

Frida: Das Genre, in dem Du Dich musikalisch bewegst, ist von der Musik her relativ poppiger Rap, und vom Gesang her kratzt das schon am R’n‘B, wenn man sich das Klangspektrum und die Intonation Deiner Stimme anhört. Sowas anzufassen ist musikalisch gesehen nicht so einfach. Zudem erfordert es auch Mut in einer vom Rechtsrock geprägten Szenerie. Wirst Du dafür eher kritisiert oder bekommst Du eher Mut zugesprochen?

Runa: Ich würde sagen, dass es hauptsächlich eher positiven Zuspruch gibt… Natürlich hat man den ein oder anderen, der es nach wie vor zu seiner Lebensaufgabe gemacht hat, mich davon abzuhalten, aber im Großen und Ganzen habe ich starke Fans, einen tollen Partner und ein starkes Label hinter mir stehen, die mir immer wieder den Rücken stärken.

Frida: Die Grenzen zwischen den einzelnen patriotischen Lagern zerfallen immer mehr zu Staub. Plötzlich sitzen Personenkreise an einem Tisch, die sich früher voneinander distanziert haben. Du bist Teil dieser Entwicklung. Du hast seinerzeit mit den Anfang gemacht und hast es „gewagt“, ein Lied mit Phil von der Band „Flak“ aufzunehmen. Da hast Du Dich ja zum Teil noch in recht bürgerlichem Segment bewegt. Wie wurde diese Zusammenarbeit damals aufgenommen?

Runa: Ich für meinen Teil habe dadurch keinerlei negative Erfahrungen gemacht. Die Zeiten des Distanzierens sind lange vorbei. Davon abgesehen war es eine tolle Zusammenarbeit mit einem starken Künstler sowie einer Künstlerin, und ich würde es jederzeit wieder machen.

Frida: Du bist nicht bloß Musikerin, sondern vor allem auch bekannt für Deinen Straßenaktivismus. Im Netz gibt es einige Videos, auf denen Du bei Demos zu sehen bist. Was hat Dich dazu bewegt, in die politische Öffentlichkeit zu gehen?

Runa: Mir hat es wahnsinnig gefallen, was die Bürger in Bautzen auf die Beine gestellt haben… Am Anfang waren wir unter 20 Personen, doch mit der Zeit wurden es immer mehr. Zu guter Letzt waren wir nach meinem Wissensstand im vierstelligen Bereich. Die unfassbare Stärke, die Gemeinschaft und der Zusammenhalt in Bautzen sind unvergleichlich. Ebenfalls bleibt zu erwähnen, dass die anderen Städte wie Görlitz, Niesky, Kamenz etc. ebenfalls alles Mögliche gegeben haben. Die Demos laufen weiter, doch aktuell bleibt mir sehr wenig Zeit, mich einzubringen, da mein privates Umfeld viel von mir abverlangt. Aber auch da kommen wieder bessere Zeiten.

Frida: Es ist nach der Abschaffung der Corona-Zwangsregelungen gefühlt ruhiger auf den Straßen geworden. Die Leute haben scheinbar ein bisschen ihren Willen bekommen und sind etwas befriedet worden. Denkst Du, der Widerstand ist wieder im Tiefschlaf oder hat sich „totgelaufen“?

Runa: Die Demos sind weniger geworden, es sind auch weniger Menschen auf der Straße. Klar, der Anreiz zu Corona-Zeiten war deutlich heftiger. Nun ist quasi wieder alles im Lot und man geht seinem Alltag nach. Doch ich denke, das ist der falsche Ansatz. Corona war einschneidend, aber wir haben so viele Probleme, so viel was getan werden müsste; sich da jetzt drauf auszuruhen, halte ich schlichtweg für falsch.

Frida: Sprechen wir wieder über Musik… Was hörst Du denn privat für Musik? Hast Du eine persönliche „Top 5“ für uns?

Runa: Ich höre so ziemlich alles, kann mich da nie genau festlegen. Aktuell natürlich sehr viel aus unserem eigenen Label: Lapaz ist zum Beispiel ein sehr starker Künstler, oder die Künstlerin Julia Juls.

Frida: Wenn Du Dir aussuchen könntest, mit wem Du zusammen eine ganze Platte aufnehmen könntest, wer wäre das?

Runa: Eine komplette Platte… dazu kann ich tatsächlich keine Antwort geben. Es gibt 2-3 Künstler, die bei mir auf dem Plan stehen, wo auch Feats geplant sind. Für eine ganze Platte hätte ich ehrlich gesagt gerade keine Kapazität.

Frida: Hast Du aktuell neue Projekte in der Pipeline, von denen Deine Fans noch nichts wissen?

Runa: Mein nächstes Projekt ist mein Album. In dieses stecke ich mein ganzes Herzblut rein. Ich hoffe, ich kann einige Menschen mitnehmen mit meinen Texten. „Spiegelbild“ soll etwas komplett Neues und Eigenes werden, mein Herzensstück!

Frida: Das ist jetzt schon die letzte Frage… Was wünschst Du Dir für Deutschland in den nächsten Jahren? Wir danken Dir für das Interview und wünschen Dir weiterhin viel Erfolg!

Runa: Ich wünsche mir, dass die Menschen ihre Bildschirme ausstellen, wach werden und sich nicht immer alles gefallen lassen; dass sie laut werden und den Arsch in der Hose zurückbekommen! Zudem wünsche ich mir mehr Zusammenhalt, Stärke und Gemeinschaft. Liebe Grüße, Runa

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #36

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