Kleines Budget – Großes Glück: Haussuche in Sachsen

Ungefähr ein Jahr lang habe ich einen jungen Mann namens Stefan aus NRW dabei unterstützt, ein geeignetes kleines Haus in Sachsen zu finden. Gemeinsam haben wir acht Häuser angeschaut und abgewogen, ob es von der Bausubstanz her passen könnte. Das Vorhaben meines Bekannten war es, zum Selbstversorger zu werden und autark zu wohnen. Er hat es geschafft: Dies ist eine kleine Erfolgsgeschichte.

Gesucht haben wir meistens auf „Ebay Kleinanzeigen“, weil Stefan keine Lust auf zusätzliche Maklerkosten hatte. Das machte die Suche nicht leichter, weil auf Ebay viel maroder Schrott angeboten wird, den Private auf einschlägigen Immobilienportalen nicht mehr quitt werden. Viele der besichtigten Häuser hatten nasse oder komplett mit Wasser vollgelaufene Keller, desaströse Dächer, marodes Fachwerk, oder die Grundstücke waren für die Idee der weitreichenden Autarkie einfach zu klein. Ländlich, nahe der (momentanen) polnischen oder tschechischen Staatsgrenze sollte das Grundstück liegen, um günstiger einkaufen und tanken zu können und der BRD damit nicht zu viele Steuern zu schenken.

Stefans Budget lag bei 70.000 €. Er hatte seine Eigentumswohnung in NRW bereits verkauft und der Schuh drückte, endlich ausziehen zu können. Eine Lösung musste gefunden werden, damit er nicht als unfreiwilliger Mieter wieder in seiner eigenen Nachbarschaft landete.

Die Küche hat noch einen rustikalen Charme

Sitzecke im gemütlichen Landhausstil

Wer ein Haus in Sachsen sucht, muss viel Zeit einplanen

Stefan musste viel Zeit und Geld für die Suche investieren, denn erstens dauert die Fahrt circa fünf Stunden und zweitens kostete jede Fahrt von NRW nach Sachsen etwa 140 € hin und zurück. Das sind Faktoren, die zu beachten sind. Wer dort noch keine Verwandten oder Freunde hat, muss mit Hotels oder Pensionen vorliebnehmen, und dann kommen noch Kosten wie zum Beispiel Essen gehen hinzu. So kann eine engagierte Haussuche auch ganz schön ins Portemonnaie gehen.

Unter den Häusern befand sich wirklich viel Schund. Wir wurden zu Häusern gelotst, die bereits einen Käufer gefunden hatten, und die komplette Fahrt war umsonst. Dann zeigten uns Besitzer Objekte mit erheblichen Schäden am Dach, mit bröselndem Mauerwerk, Grundstücke ohne eigenes Wegerecht und Häuser in die es bereits jahrelang reingeregnet hatte. Was im Netz noch gut ausgesehen hat, wirkte nun wie ein Abbruchhaus. Daher lohnt es sich, dem Verkäufer vorher einige Fragen zu stellen.

Wichtige Fragen:

  • Gibt es ein klar geregeltes Wegerecht?
  • Ist das Haus an das Stromnetz angeschlossen?
  • Wurde das Haus an das städtische Wasserwerk angeschlossen?
  • Steht das Gebäude unter Baudenkmalschutz? Wenn ja, welche besonderen Auflagen gibt es? Sind für die Region Unterstützerprogramme vorgesehen?
  • Liegt DSL am Haus?
  • Wie weit ist es bis zur nächsten Schule/Kindergarten?
  • Wo ist die nächste Bank, Bäckerei, Fleischerei und der nächste Supermarkt?

Ein Traum wird wahr

Mein Freund Stefan hat für 40.000 € ein Haus mit 60 m² auf einem Grundstück von 3.000 m² gefunden. Das Grundstück wird gesäumt von zwei Flüssen und liegt nahe der polnischen Staatsgrenze. Er wird dort Permakultur betreiben. Wasser bekommt er aus dem Fluss und er besitzt eine eigene kleine Bio-Kläranlage. Strom hat er sich ans Haus legen lassen müssen. Er empfiehlt hier eindeutig, direkt Starkstrom legen zu lassen, weil so auch Baumaschinen betrieben werden können, wie Betonmischer oder gute Kreissägen. Dieser Anschluss kostete ihn 3.000 €.

Stefan hat keine Heizung und betreibt unten im Haus einen kleinen Ofen mit Holz. Das Holz kostet ihn 75 € pro Meter, das sind Nachbarschaftspreise für Mischholz. Sägen und spalten muss er selber. Er kocht in der Küche zudem auf einer kleinen Küchenhexe, so hält er den Stromverbrauch sehr gering. Stefan hat ein kleines eigenes Balkonkraftwerk mit 300 Watt Solarplatten. Damit deckt er einen großen Teil seines täglichen Strombedarfs ab, Geräte wie die Waschmaschine einmal ausgenommen.

Stefan hat rund 30 Obstbäume gepflanzt und Gewächshäuser aufgebaut. Er wird dieses Jahr zum ersten Mal sein eigenes Gemüse essen. Das erste Obst kommt sicherlich erst in 1-2 Jahren, weil die Bäume ja noch nicht lange in der Erde sind. Wenn es soweit ist, möchte er sein Obst und eventuell überschüssiges Gemüse regional zum Verkauf anbieten.

Ich werde sein Projekt neugierig begleiten und ihn nochmal besuchen und vielleicht auch noch einmal einen Artikel mit ihm über seine Fortschritte in Sachen Selbstversorgung schreiben.

Erstveröffentlichung in N.S. Heute #36

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